Studie zur Digitalisierung an Schulen

In einer gemeinsamen Studie von Bitkom, VBE und LEARNTEC wird Schulen ein schlechtes Zeugnis für ihre technische Ausstattung ausgestellt. Die Bitkom berichtet in einer Pressemeldung: 82 Prozent der Lehrer der Sekundarstufe I fordern mehr Weiterbildungsangebote zu Digitalthemen. Und weiter: Lehrer sehen große Vorteile durch den Einsatz digitaler Medien im Unterricht und würden diese auch gerne häufiger einsetzen. Allerdings mangelt es an der technischen Ausstattung der Schulen sowie an geeigneten Weiterbildungsangeboten. Aus diesem Grund fordert eine große Mehrheit der Lehrer ein stärkeres Engagement des Bundes bei der Entwicklung und Umsetzung einer Digitalen Strategie für die Schule. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 505 Lehrern der Sekundarstufe I im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, des Lehrerverbands Bildung und Erziehung (VBE) und der von der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH veranstalteten LEARNTEC, die anlässlich der LEARNTEC im Januar 2016 durchgeführt wurde.

98 Prozent der Lehrer geben an, dass sie mit Computer und Internet Lehrinhalte um aktuelle Informationen ergänzen können, 96 Prozent sehen durch den Einsatz eine höhere Motivation der Schüler und 89 Prozent sagen, dass sich Inhalte und Zusammenhänge mit Hilfe digitaler Medien besser darstellen lassen. Jeder zweite Lehrer (48 Prozent) gibt an, dass er gerne öfter digitale Medien im Unterricht nutzen würde. Am häufigsten scheitert dies an fehlenden Geräten (43 Prozent). So geben zwar alle Lehrer an, dass es an ihrer Schule Beamer für den Einsatz im Unterricht gibt, in drei Viertel der Fälle (78 Prozent) gibt es aber nur Einzelgeräte an den Schulen. Ähnlich ist das Bild bei Notebooks, die für 93 Prozent der Lehrer zur Verfügung stehen – aber zwei Drittel (69 Prozent) können nur auf Einzelgeräte zurückgreifen. Tablet Computer kann jeder vierte Lehrer nutzen (24 Prozent), aber 14 Prozent nur als Einzelgerät. Und stationäre PCs gibt es zwar in 84 Prozent der Fälle, aber 76 Prozent der Lehrer sagen, dass sie nur in speziellen Fachräumen bereitstehen. Whiteboards haben sechs von zehn Lehrern zur Verfügung (58 Prozent), aber in allen Fällen gibt es diese digitalen Tafeln nur in speziellen Fachräumen. „Notwendig ist die Weiterbildung von Lehrern ebenso wie die Entwicklung von zeitgemäßen digitalen Lernmitteln und -inhalten – aber wir brauchen als Grundlage auch eine bessere, flächendeckende Ausstattung mit Geräten. Dabei geht es nicht wie vor einigen Jahren um Notebooks für 1.000 Euro, sondern um Tablet Computer für 80, vielleicht 100 Euro. Wir reden damit über Anschaffungskosten von 600 bis 800 Millionen Euro – um alle acht Millionen Schüler in ganz Deutschland mit Tablet Computern auszustatten“, sagt Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz. „Das Henne-Ei-Problem wäre schnell gelöst.“

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